Als Elisabeth I. 1558 den englischen Thron bestieg, endeten Jahrzehnte schwerer Religionskämpfe. Elisabeth war in ihrer Regierungsführung außerordentlich geschickt und spielte die Kräfte ihrer Widersacher gegeneinander aus, anstatt selbst Krieg zu führen. Theater und Musik erlebten im Schutze dieser Stabilität eine jahrzehntelange Blütezeit. Der vorherrschende Calvinismus predigte die Gleichheit der Menschen. Deshalb konnte die Kultur in allen Bevölkerungsschichten, vom Adel über das Bürgertum bis hin zu Handwerkern und Knechten, Fuß fassen. Shakespeare und andere Dichter schufen Werke für die breiten Massen; Theaterbesuche und gemeinsames Musizieren, ob gesungen oder auf Instrumenten, gehörten für viele Menschen zum Alltag.
England war als Seefahrernation mit vielen Ländern in Europa, Russland und sogar in Südostasien verbunden. Zusammen mit den Waren reiste die Kultur und machte London zu einer pulsierenden Weltstadt.
In diese bunte, lustige, feierfreudige Epoche lädt das ensemble petite reprise auf eine musikalische Zeitreise ein. Der musikalische Bilderbogen bringt sentimentale und virtuose Musik und berührt ganz nebenbei, was den Menschen damals vor allem interessierte, nämlich Liebe, Beziehung, Leid und Hoffnung.
Es gibt mit dem Tagebuch von Samuel Pepys (Sekretär im Marineamt im frühen britischen Empire) eine literarische Quelle über das Alltagsleben im London dieser Zeit. Timmo Strohm, als Rezitator von Lyrik gleichermaßen bekannt wie als Poetry Slammer, liest daraus vergnügliche, ernste und frivole Passagen und beantwortet dabei auch die Frage, warum nur Narren ihren Kuckuck einsperren.

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